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Frauen in Führungspositionen ?!?!

*******na57 Frau
22.185 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Frauen in Führungspositionen ?!?!
Gestern gab es spät am Abend in der ARD eine Dokumentation zu der Frage, warum es so wenig Frauen in Führungspositionen gibt, unter dem Titel: "Frauen, bewegt Euch !"

Woran liegt es, dass in Deutschland so wenig Frauen in Führungspositionen zu finden sind? Der Film gab durchaus differenzierte Antworten. Und es geht auch nicht nur um Führungspositionen, sondern allgemein darum, dass junge Frauen nach einem guten Abi und einem anspruchsvollen Studium ihren Beruf dann nicht mehr ausüben oder "zurück fahren", wenn Kinder kommen.

Denn die Männer verstehen es besser, so wichtig zu erscheinen, dass sie nicht Teilzeit arbeiten können.

Die Frauen verzichten damit auf finanzielle Unabhängigkeit, berufliche Befriedigung und im Endeffekt auch Sicherung des Alters.

In dem Beitrag wurden auch Firmen vorgestellt, die händeringend Fachkräfte suchen und deshalb alles tun, um die Arbeitsbedingungen für Mütter (und Väter) zu erleichtern, weil die langfristigen Vorteile größer sind als die kurzfristigen Kosten.

Also, was meint Ihr ? Haben Frauen selber Schuld ? Müssten sie mehr kämpfen und Forderungen stellen? Müssen wir die Mädchen anders erziehen ?

Wo sind die jungen Männer, die sich diesen Veränderungen stellen ? Wenn im Film Abiturienten (männlich) davon reden, dass es so sein soll, wie bei Muttern, kriege ich das Gruseln (Eltern? Ein Abiturient: Beide Akademiker- Mutter zu Hause. Wie das so in Deutschland üblich ist."). Müssen wir also auch die Jungen anders erziehen ?

Wie haben die Frauen in dieser Gruppe, die auch Mütter sind, dieses Dilemma gelöst ? Was braucht es, um Beruf (vielleicht auch Karriere) und Familie unter einen Hut zu bringen? Gibt es politische Lösungen, die Ihr Euch wünscht ?

Und die Männer - wie war oder ist das bei Euch/in Eurer Partnerschaft ? Wie seht Ihr erfolgreiche Frauen ? Brauchen wir sie oder sind sie einfach an allem Elend unseres Landes Schuld (um es mal überspitzt auszudrücken) ?
****ara Frau
18 Beiträge
Frauen in der Führung
...zum Einen müssen Frauen lernen, sich selbst mehr zu präsentieren und nicht darauf hoffen, daß die "Umwelt" Ihre Fähigkeiten erkennt...

...zum Anderen ist im Vergleich zu manch einem anderen eurpäischen Land die Vereinbarkeit von Familie und Karriere nicht so gegeben wie es wünschenswert wäre. Führungskräfte in Teilzeit scheinen noch Rarität zu sein rsp. als "unmögliches" Arbeitszeitmodell betrachtet zu werden. Familie wird nicht als Motor der potentiellen Leistung sondern eher als Freizeitvergnügen oder auch Hemmschuh angesehen.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Das mit dem Selbstbewusstsein
der Frauen wurde in dem Film auch ein paar Mal angesprochen. Mädchen werden eben immer noch dazu erzogen, "bescheiden, sittsam und rein" zu sein - ein Spruch, der mich schon als Kind in Panik versetzt hat, weil ich die "stolze Rose" viel schöner fand als das Veilchen im Moose.

Also, sich ihres Wertes bewusst zu sein und mit diesem Bewusstsein auch Forderungen stellen - das scheint bei vielen Frauen noch nicht zu funktionieren.

Umfrage im Kindergarten, was die Kinder denn mal werden wollen (aus der Doku):
Jungen: Polizist, Feuerwehrmann, Bauarbeiter...
Mädchen: Prinzessin

*snief*
Also, was meint Ihr ? Haben Frauen selber Schuld ? Müssten sie mehr kämpfen und Forderungen stellen? Müssen wir die Mädchen anders erziehen ?

Wie immer hat das mehrere Ebenen.
Einerseits haben wir noch die Überreste des Patriarchat im System(das war ja noch bis vor wenigen Jahrzehnten in Gesetzen verankert.

Andererseits gibt es aber auch biologische Ursachen.
Nicht abzustreiten ist eben, daß Frauen Kinder bekommen.Das ergäbe allerdings nur kurze Brüche in der Erwerbsbiographie.
Daß es mehrheitlich(oft auch gewünscht) Frauen sind, die die Frühbetreuung der Kinder übernehmen, hat nicht nur, aber sicher auch was mit den hormonell bedingten Mutter/Kind Bindungen zu tun(soweit ich weiß,deutlich höhere Oxytocinausschüttung rund um die Geburt ).

Ich hätte meiner Frau das um's Verrecken nicht wegnehmen können, hätte ich das gewollt.

Ich glaube nicht, daß wir je eine 50% Quote erreichen werden, was Frauen in Führungspositionen oder überhaupt in Arbeit angeht.
Die Gesellschaft wird sich vermutlich aber schon aufgrund der demographischen Probleme der Zukunft in eine Richtung entwickeln, die Frauen im Berufsleben fördert, wenn nicht sogar drängt.
Die DDR lieferte dazu Anschauungsmaterial.
Persönlich würde ich nen Deifel tun und beruflich zurückstecken, dann im Zweifelsfall lieber auf Kinder verzichten. Ich weiß, was ich kann, und weiß auch mich entsprechend zu verkaufen. Mag noch jung sein und so ziemlich am Anfang zu stehen, aber das hindert mich nicht daran beruflich voran zu kommen.

Jeder ist seines Glückes Schmied, und wenn Frau sich nicht selbst reinhängt, selbst schuld, wenn es nichts wird.

Ich entsinne mich noch an die Worte meines Chefs zu Ende des letzten Jahres. Es ging um eine mögliche Besetzung einer Stelle, die eine Verlagerung der Arbeitszeit auf Di-Sa mit sich gebracht hätte.

Zitat:
Ich muss mich darauf verlassen können, dass sie ein höchstes Maß an Flexibilität mit sich bringen, auch was eine Familienplanung innerhalb der nächsten Jahre betrifft.

Toll, nü... Sowas darf man sich dann anhören.

Ich mein grundsätzlich geht es bei uns, überall liest man in Ausschreibungen, Bewerbungen von Frauen erwünscht etc, bevorzugt usw. (öD). Aber wenn man sich mal anschaut, wer die meisten Führungsposten innehat, sind dies Männer.

Insgesamt ist ein Umdenken erforderlich und wenn ich solche Worte wie die meines Chefs höre oder die des Abiturienten hier lese, wird mir schlecht.
Ich war vor den Kindern in einer begehrten beruflichen Stellung... nach dem ersten Kind und einem Jahr Pause wollte ich Teilzeit und musste mich zähneknirschend mit einem "normalen" Bürojob zufriedengeben. Nach dem zweiten Kind und einem Jahr Pause rief mich unser oberster Chef persönlich auf dem Handy an und fragte mich, wie ich das schaffen will.... 2 kleine Kinder und dann noch 25 Stunden.... HÄ??? (übrigens öD!!) Ich war so wütend über diese Frage, denn ich hatte im Vorfeld geklärt, dass beide Kinder eine Ganztagsbetreuung haben und mein Mann von zu Hause arbeitet und die Kinder nimmt, wenn mal eines krank ist. Habe vorher nie wegen Kindeskrankheit gefehlt. Wurde schon einmal ein Mann gefragt, ob er eine 50 Stunden-Woche schafft mit 2 Kindern und einer berufstätigen Ehefrau?? Schließlich stehen ihm ja auch ein paar Tage frei im Jahr zu, falls sein Kind krank wird. Natürlich habe ich einen der miesesten Jobs in der Firma bekommen, was aber am Ende super war, weil die Kollegen toll waren. Am liebsten hätte ich meinen Chef gefragt, ob er mir bitte das Gehalt zahlen könnte, ohne dass ich arbeite oder auch Heimarbeit habe ich nachgefragt.... wurde abgelehnt, weil ich ja eine Ganztagsbetreuung für beide Kinder habe und somit die Fahrtstrecke in Kauf nehmen kann. Mittlerweile habe ich resigniert und sehe mein Studium nur noch am Gehalt, die Arbeit ist nicht sonderlich anspruchsvoll.
Versuche meinen Kindern zu zeigen, dass man auch als Frau erfolgreich sein kann, egal ob mit oder ohne Studium, Hauptsache man hat Freude an seinem Job und kann davon gut leben.
Heutzutage wird es Frauen sehr schwer gemacht, Beruf und Kinder erfolgreich zu verbinden... allerdings machen es sich Frauen auch selbst schwer, oft bekommen sie nur ein Kind und das soll dann ALLES im Leben erfolgreich absolvieren, da wird dann Klavierunterricht und Nachhilfe, Sport und sonstiges gemacht, ohne Teilzeit für eine Familie zeitlich nicht machbar.
Meine Große kommt jetzt in die 4.Klasse und hat ADHS (ja, es ist amtlich!), so dass lernen sehr zeitaufwendig und anstrengend ist, sie hat dazu noch 1 x Woche Therapie und 1 x Tanzen. Da ich noch den Kleinen habe und er beim lernen stört, bin ich froh, nur Teilzeit zu arbeiten und stecke die Energie, die ich beruflich nun nicht mehr brauche in meine Familie.
Sorry, doch langer Text geworden.
Lg
******117 Mann
356 Beiträge
Erziehung zur Karriere ??
ich bin immer sehr skeptisch wenn man von Erziehung spricht. Das geht meist in die Hose. Sie die 68er die ihre Kinder antiautoritär erziehen wollten und damit auf die Nase gefallen sind (wie mit fast allem es aber bei den meisten Punkten nur noch nicht bemerkt haben).
Erziehung geht primär über Vorbild und das normale Miteinander - wozu aber auch Grenzen setzen gehört. Ansonsten ist auch sehr viel Natur, nenne es Veranlagung oder genetische Voraussetzung.
Leider kann man Disziplin fast nur vermittel wenn man sie selbst hat.

Ein nicht unwesentlicher Punkt ist, dass wenig Frauen in Führungspositionen sind, sicher der, dass es weniger gibt, die sich in diese Ebenen reintrauen und manchmal aber auch gibt es einige die sich durch zu viel Ehrgeiz disqualifizieren und sogenannte Stutenbissigkeit kommt auch nicht gut (wahrscheinlich der erste Skandal dass ich das so schreibe *grins*)
Dies neben dem sicher nicht unwichtigen Punkt, dass viele Frauen auch gerne die Rolle der Frau und Mutter als die ihre sehen. Und da finden sich meines Erachtens sehr sehr viele und sehr vor allem auch kompetente Frauen. Was ja für die Gesellschaft möglicherweise eine viel wichtigere Bedeutung hat als irgendeine Karriere - aber leider nicht gewürdigt wird.
Eine 50/50 Quote wäre vor allem auf den letzten Punkt basierend völliger Unsinn. Aber es gibt ja auch durchaus bei den Frauen welche, die aus dem vermeintlichen Nachteil gerne eine Vorteil machen um dadurch ihre Chancen zu erhöhen in entsprechend Führungspositionen zu kommen (nach dem Motto Quote statt Qualität).
Mag dann auch noch etwas natürliche Dominanz mancher Männer dazu kommen (obwohl man da sich schon wieder fragen muss, da viele auch ihre devote Seite haben), sicher auch dass es doch viele Männer (aber auch Frauen) die Frauen gegenüber weniger Respekt haben. Ist nur die Frage wie stark dieses Argument an Bedeutung gewinnt mit verstärkter Zuwanderung und Eingliederung von Menschen mit muslimischem Hintergrund, für die ja Frauen per se Menschen zweiter Klasse sind.

Desweiteren sehe ich die ganze Diskussion überhaupt durchaus kritisch. Mir ist kaum eine "Doku" heute zu "sozialen Themen" bekannt, die nicht eine ganz klare Absicht hat ein bestimmtes Weltbild zu verbreiten und als das einzig wahre darzustellen - und andere Meinungen und Weltbilder unterschlägt, ausblendet, diffamiert oder diskreditiert. Meist zwar politisch korrekt aber ansonst unrichtig.

Salopp gesagt muss man heute bei allen Dokus darauf achten zu was man wieder erzogen werden soll - statt dass es um neutrale Information geht. Mich persönlich kotzt es immer wieder an wenn ich merke wie oberflächlich und dümmlich mal wieder manipuliert und gelogen wird.

Nächster Skandal: "Warum bekommt Frau das Grausen wenn ein Abiturient sagt, dass er es gut findet wie es bei Muttern war". Ist das nicht auch ein riesiges Kompliment an die Mutter? So eine Reaktion einer Frau (sorry Katharina) zeigt doch nur die Einengung des eigenen Weltbildes auf eine ganz bestimmtes Ideal und die eigene herablassende Sicht auf die Berufung Mutter. Meine lieben Damen - ich bitte um etwas mehr Selbstreflexion!

Vielleicht zu meiner Lebenswirklichkeit - ich war nie besonders ehrgeizig (hatte aber trotzdem problemlos studiert, keine anspruchslose Doktorarbeit (nicht ab-) geschrieben und war nach 5 Jahren in der freien Wirtschaft kurz vor dem Sprung auf eine GF Position in einem kleinen Unternehmen - wenn nicht 2001 dazwischen gekommen wäre). Und trotzdem sind mir sind andere Dinge immer wichtiger gewesen wie z.B. Kinder. - nur hat es nicht ganz so geklappt, so dass ich heute nur 2, statt 6 habe wie ich immer wollte (also vom Geiste her "asozial") - wie davon abgesehen auch meine erste Frau - die sehr intelligent aber auch wenig ehrgeizig war und ist. Ich sage es mal salopp - ES GIBT WICHTIGER DINGE ALS KARRIERE.
Und ich habe NIE Karriere zur "Selbstverwirklichung" (oder besser Selbstbestätigung?) benötigt. Fragt Euch doch mal warum und wozu. Was ist das was Euch wirklich dazu antreibt??

Ich war zweimal verheiratet, einmal klassisch konservativ Frau und Mutter zuhause (s.o.) und das andere Mal mit einer Unternehmerin. Das eine mal Kind soweit mit möglich zuhause, das andere Mal - was auch nicht anders ging - sehr früh im Hort. Aber ich denke, dass interessiert Karrierefrauen weniger *zwinker* - ich möchte damit auch nur sagen, ich kenne beide Seiten.

Wir sollten - und das sollte der Anspruch an jeden Akademiker sein - uns von (auf) niemandem Weltbildern (auf) oktruierten zu lassen sondern selbst frei und unabhängig denken und entscheiden. Was sicher mit das Anspruchsvollst ist. Leider fehlt das vielen Akademikern sehr!
Und dabei mache ich keinen Unterschied zwischen dem klassischen KKK (Kinder, Küche, Kirche) oder dem heutigen KKK (Karriere, Kosmetik, Kunst - oder wie das nochmals war/ist).
Ich für meinen Teil lehne es ab die Frau in die Mutterrolle zu zwängen, wie auch wenn ihr ihre berufliche "Selbstverwirklichung" faktisch sozial aufgezwungen wird. Nichts anders passiert heute von politisch "links" (egal ob grün oder rot) und durch unseren linken Medien.

Die Aufgabe des Gesetzgebers, der "Gesellschaft" müsste sein, der Frau wirklich die Wahl zu ermöglichen "Karriere" (nennen wir es lieber "erfülltes Arbeitsleben außerhalb der Familie - was sicher korrekter ist), Familie oder die Kombination.

Diese Wahl hat Frau heute nicht. Sie ist in jedem Fall gezwungen zu arbeite.

Auf für die Frauen (und für Männer gilt das gleiche) die keine Kinder haben wollen die Frage "wer bezahlt Eure Rente?"
Nein ihr habt mit Euren Beiträgen die Rente Eurer Eltern gezahlt - Eure Rente wird von den Kindern der anderen bezahlt. Und gerade auch von den Kinder der Mütter die sich um das Wohlergehen dieser Kinder kümmern und die in der Regel dann weniger Rente und weniger Wohlstand haben als ihr. Findet ihr das gerecht?
Ich hatte eine sehr erfolgreiche und karierebewusste Mutter... manchmal wünschte ich, sie wäre mehr Mutter als Chefin gewesen. Genau deshalb arbeite ich im öD Teilzeit, um auch etwas Zeit für mich und auch die Familie zu haben. Würde mich trotz Teilzeit nicht als un-erfolgreich nennen, sondern die Mischung macht es... bzw. die eigenen Ansprüche, nicht die der Anderen!
******117 Mann
356 Beiträge
war bei meiner ersten Frau ganz ähnlich.

Deren Mutter Nervenärztin, viel unterwegs in Vertretung, Vater damals bei der Habil - hatte nach ihrem Empfinden nie Familie und wollte das anders halten.

Eine großartige Frau und Mensch und ich liebe sie heute noch.
******ein Mann
19 Beiträge
Und die Männer - wie war oder ist das bei Euch/in Eurer Partnerschaft ? Wie seht Ihr erfolgreiche Frauen ? Brauchen wir sie oder sind sie einfach an allem Elend unseres Landes Schuld (um es mal überspitzt auszudrücken) ?

Die erfolgreichen Frauen, die ich bisher kennengelernt habe, waren im Schnitt eher besser, als der Schnitt der Männer. Liegt wahrscheinlich aber auch daran, dass es im Vergleich oft wirklich nur sehr wenige schaffen. Brauchen wird man sie genauso, wie auch Männer, zumindest in Österreich. Und ich gehe davon aus, dass die Lage in Deutschland nicht merklich anders ist.

Dass es Mängel in der Abstimmung von Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen schwerer machen, als in einigen anderen Ländern, ist zumindest in Österreich Fakt.
Persönlich finde ich es diskriminierend, wie im deutschsprachigen Raum Bewerbungsgespräche ablaufen, insbesondere auch die Frage an junge Frauen, ob sie vorhaben in den nächsten 2-3 Jahren eine Familie zu gründen etc..

In meinem Bekanntenkreis gibt es relativ viele selbstbewusste, junge Frauen, die sich trotzdem nach Studienabschluss entschließen recht bald Kinder zu bekommen und auch selbst groß zu ziehen. Selbst finde ich das auch voll in Ordnung, solange sie nicht dazu gedrängt werden.
*******Gina Paar
395 Beiträge
Auch Hausfrauen sind in einer Führungsposition
Ich bin als "Arbeiterkind" in einer klassischen Familie aufgewachsen: Vater berufstätig, Mutter Hausfrau und mit 5 Kindern mehr als ausgelastet. Leider ist diese wertvolle Tätigkeit in unserer Gesellschaft nicht so anerkannt, wie sie sein sollte. IHR Verhalten hat uns geprägt. Wir sind mit sehr viel Liebe erzogen worden, meine 4 älteren Geschwister, die im Abstand von 5 Jahren kamen, allerdings hin und wieder auch mit einem Klapps... Meine Mutter war nahezu immer für uns da. Im Haus oder ums Haus herum. Wir konnten jederzeit zu ihr kommen, wenn wir sie brauchten. Unser Vater hat von Montag bis Samstag gearbeitet. Der Sonntag war immer Familientag mit Spielen, Spazieren gehen, Ausflügen...

Das wertvollste Geschenk, dass unsere Eltern und gemacht haben, war, uns ihre Zeit zu schenken.

In diesem Umfeld konnten wir menschlich wachsen und gedeihen. Sie ermöglichten jedem eine gute Ausbildung und ich habe schließlich auch studiert. Viele Jahre war ich eine typische Karrierefrau, was man mir (öD) auch vorgehalten hat, selbst andere Frauen fanden mein Streben verwerflich. Zu meinem damaligen Chef sagte ich mal, ich sei sicher, ich könne seine Aufgaben ebenfalls übernehmen, wenn man mich einarbeiten würde. Er war entsetzt.

Irgendwann habe ich mich nebenberuflich selbständig gemacht. Nun war ich meine eigene Chefin! Auch im Hinblick darauf, dass wir mal eine Familie gründen wollten. Ich wollte GARANTIERT weiter arbeiten können zu den Bedingungen, die für uns alle das Beste wären. Das Geschäft befindet sich im gleichen Haus wie unsere Wohnung, das Spielzimmer meines Sohnes wurde direkt neben dem Büroraum eingerichtet und konnte selbstverständlich auch von Kundenkindern genutzt werden. Ich arbeite auf Terminbasis, in meiner Branche eher unüblich, aber das Konzept musste auf unsere Bedürfnisse zugeschnitten werden. Termine meines Sohnes haben grundsätzlich Vorrang, drum herum kommen die Kundentermine. Feste Rituale sind uns wichtig, wie gemeinsam zu essen, beispielsweise. Ich bin ganz einfach da! Wenn er mich braucht, weiß er, wo er mich findet. Seine bedingungslose Liebe und sein Urvertrauen sind mein Lohn. Und ich fühle, ich habe es richtig gemacht und ihm einen guten Nährboden gereicht, um menschlich eine wertvolle Person geprägt zu haben.

Meine Karriere???? Ich bin nicht mehr so besessen. Kostüme habe ich getauscht gegen bequeme Geschäftskleidung, die zu meinem Unternehmen passt. Mein altes Leben passt nicht mehr zu mir. Diese Macht- und Intrigenspiele erfordern eine Energie, die ich lieber positiv in unsere Familie stecke. Das kommt uns allen zu Gute.

Je älter mein Sohn wird, umso mehr Zeit habe ich für mein Unternehmen. Und auch das ist schön:) ich brauche auch weiterhin die berufliche Anerkennung. Aber ich könnte, glaube ich, gut darauf verzichten, wenn Hausfrau endlich mal als Beruf und als ein wertvoller Beitrag zur Gesellschaft angesehen würde. Frauen sind als Hausfrau meistens in einer Führungsposition!!! schon mal darüber nachgedacht? Es gibt immer wieder Zeiten, in denen mir diese Doppelbelastung zuviel ist und ich Menschen beneide, die nur das eine oder das andere haben... Diese Momente sind zum Glück immer nur kurz.

Ich beobachte mit Erschrecken die Tendenzen zu Ganztagskindergärten und -schulen. Fremde Menschen, deren Gedankengut man nicht kennt, übernehmen die Hauptrolle im Leben des Kindes und prägen es maßgeblich... Die Rolle der Frau wird auf die Rolle der Gebärmaschine reduziert... Dazu würde ich mich nie missbrauchen lassen! Mein Sohn meinte übrigens, er sei sehr glücklich, dass er nicht in eine Ganztagsschule musste! Wir Menschen sind Individuen und er braucht seine Rückzugsräume und auch seine Ruhe. Nicht jeder ist im Team der Stärkste, manche entwickeln ihre größte Leidtungsfähigkeit, wenn man ihnen Ruhe gibt.

Im übrigen, in unserer Familie ist es auch noch üblich, die Eltern falls irgend möglich bis zum Schluss Zuhause zu pflegen. Meine Oma und meinen Opa haben wir auf ihrem Weg des Sterbens begleitet. Ich würde mit das Gleiche für mich wünschen. Wenn ich nur auf die Karriere schaue und nicht bereit bin, mich menschlich in der Familie einzubringen, brauche ich mich nicht wundern, wenn die Kinder später den leichteren Weg des Pflegeheims wählen.

Ich bin glücklich, mit den Entscheidungen, die ich getroffen habe.
****ef Mann
1.943 Beiträge
Ich denke, "Frauen" müssen nichts lernen. Die Frauen, die in einer Führungsposition sind, machen das gut, sonst wären sie nicht da und Männer, die nicht in einer Führungsposition sind, ... das hat dann auch seinen Grund. Eines ist allerdings auch richtig ... Frauen haben es oft schwerer als Männer, die Treppe hinaufzufallen, allerdings wenn sie es geschafft haben, sind einige auch etwas zu selbstbewusst ... finde ich. Männer können das zwar auch, aber ... lassen auch mal eine offene Auseinandersetzung zu, ohne gleich zu zicken ... sorry meine Damen *g*
******o85 Mann
474 Beiträge
Sache der Perspektive
Hi Zusammen,
meiner Ansicht nach, ist das ganze Thema auch eine Sache der Perspektive.
Es wird immer angeführt, dass Frauen in der Gesellschaft benachteiligt werden. Das man ihnen nicht die Möglichkeiten einräumt. Das sie ja immer auf die Kinder aufpassen müssen. Usw.
Und als Indiz wird dann immer die Frauenquote im Management angesehn.
Nun ist die Frage doch, ob diese Zahl überhaupt etwas aussagt.

Ist das überhaupt ein anzeichen dafür, dass Frauen schlechtere Chancen haben? Ich kenne genug Frauen die die Karriereleiter erklimmen. Und häufig sogar erfolgreicher als so mancher Mann.

Ich denke, dass gerade in den häufig angeführten großen Konzernen und Dax Unternehmen, Frauen die gleichen Vorraussetzungen haben, wie die Männer. Die Unternehmen können es sich doch garnicht mehr leisten das Potential der Frauen zu ignorieren.

Meiner Meinung nach liegt es hauptsächlich an der Einstellung einiger Frauen, dass sie die hohen Positionen nicht erreichen, sofern sie die Qualifikation dafür mitbringen.

Es fehlt häufig an Durchsetzungsvermögen und dem Willen entsprechende Prioritäten zu setzen. Wenn ich Neben der Karriere eine Familie haben möchte, dann muß ich diese doppelte Belastung (Nein ich habe nichts gegen Familie)auch akzeptieren. Und wenn mir wichtig ist, dass jemand von den Eltern bei den Kindern Bleibt, dann brauche ich einen Partner der das übernimmt, bzw. muss die daraus resultierenden Karriereeinschnitte hinnehmen.

Vor einigen Wochen gab es einen interessanten Artikel (Sollte ich ihn finden, werde ich den Link posten, details sind mir leider entfallen), über eine Frau, welche CEO in einem großen Konzern ist und auch ein Kind bekommen hat. Dies hatte keinerlei Auswirkungen auf ihren Job, diesen hatte sie bekommen, obwohl sie bereits schwanger war. Sie hat solange es das Gesetz erlaubt hat, im Firmensitz gearbeitet, danach bis zum Ende des Mutterschutzes per Homeoffice und danach wieder direkt im Firmensitz.

Ein hervorragendes Beispiel dafür, dass Frau auch Kinder Bekommen kann, ohne auf Karriere zu verzichten.

Fage ist nun, was Braucht frau neben den Qualifikationen noch um Karriere zu machen.
Durchsetzungsvermögen, ohne werden auch Männer nicht befördert.
Das typische Dicke Fell. Je höher die Position, je begherter und damit umkämpfter ist sie. Das ist kein Spielplatz, da zählen Verbindungen und die Bereitschaft auch mit harten Bandagen zu kämpfen, wenn es nötig ist. Jammern das andere gemein sind, lästern oder anstößige Sprüche abgeben bringt nicht viel, wenn man nach oben will. So kommt man bei dem Arbeitsgericht weiter aber nicht auf persönlicher Ebene. Und gerade auf die kommt es bei den Spitzenpositionen an. Niemand kommt ohne andere Menschen soweit.
Und letztendlich auch die Opferbereitschaft. Man kann eben nicht alles haben. Lege ich wert auf wenige Arbeitsstunden, geregelte Arbeitszeiten, keinen Stress und auch mal Monatelang Auszeit, dann darf ich mich nicht wundern, dass ich nicht hoch hinaus komme.
Und so hart es klingt und so sehr ich es nachvollziehen kann, dass man Kinder haben möchte, sie haben aus Unternehmenssicht keinen positiven effekt und müssen daher als persönliches Vergnügen angesehen werden. Und wie bei all diesen persönlichen Aktivitäten kann man sich daür oder dawieder entscheiden. Und wie man es umsetzen möchte. Da müssen eben die Konsequenzen abgewogen werden.

Soviel zu der grundsätzlichen Frage.

Nun noch kurz zum daheim bleiben beim Kind.
Ich verstehe nicht wieso sich die Frauen darüber beschweren. (Abgesehen vom Mutterschutz) zwingt sie niemand aus der Gesellschaft daheim zu bleiben. Da könnte alternativ der Partner daheim bleiben oder jemand drittes dafür bezahlt werden. Und wenn sich die Partner nicht einigen können, wer daheim bleibt, dann sollte man mal überlegen ob man in der Konstellation überhaupt Kinder haben will. Man muss eben Prioritätren setzen.

LG
**********HATZI Paar
73 Beiträge
Freie Wahl
Fage ist nun, was Braucht frau neben den Qualifikationen noch um Karriere zu machen.
Durchsetzungsvermögen, ohne werden auch Männer nicht befördert.
Das typische Dicke Fell. Je höher die Position, je begherter und damit umkämpfter ist sie. Das ist kein Spielplatz, da zählen Verbindungen und die Bereitschaft auch mit harten Bandagen zu kämpfen, wenn es nötig ist. Jammern das andere gemein sind, lästern oder anstößige Sprüche abgeben bringt nicht viel, wenn man nach oben will. So kommt man bei dem Arbeitsgericht weiter aber nicht auf persönlicher Ebene. Und gerade auf die kommt es bei den Spitzenpositionen an. Niemand kommt ohne andere Menschen soweit.
Und letztendlich auch die Opferbereitschaft. Man kann eben nicht alles haben. Lege ich wert auf wenige Arbeitsstunden, geregelte Arbeitszeiten, keinen Stress und auch mal Monatelang Auszeit, dann darf ich mich nicht wundern, dass ich nicht hoch hinaus komme.
Und so hart es klingt und so sehr ich es nachvollziehen kann, dass man Kinder haben möchte, sie haben aus Unternehmenssicht keinen positiven effekt und müssen daher als persönliches Vergnügen angesehen werden. Und wie bei all diesen persönlichen Aktivitäten kann man sich daür oder dawieder entscheiden. Und wie man es umsetzen möchte. Da müssen eben die Konsequenzen abgewogen werden.

Soviel zu der grundsätzlichen Frage.

Nun noch kurz zum daheim bleiben beim Kind.
Ich verstehe nicht wieso sich die Frauen darüber beschweren. (Abgesehen vom Mutterschutz) zwingt sie niemand aus der Gesellschaft daheim zu bleiben. Da könnte alternativ der Partner daheim bleiben oder jemand drittes dafür bezahlt werden. Und wenn sich die Partner nicht einigen können, wer daheim bleibt, dann sollte man mal überlegen ob man in der Konstellation überhaupt Kinder haben will. Man muss eben Prioritätren setzen.


Sorry, ist ein langes Zitat. Aber auch einfach nur lesenswert und aus meiner Sicht auch absolut richtig. Vielen Dank!
Tatsächlich haben wir Gespräche mit diesem Inhalt zuhause ganz genauso.
Letztlich ist aus meiner Sicht (Mann) es immer eine Entscheidung der Frau: Möchte ich Kinder und wenn ja, was bin ich bereit, dafür zu opfern? Und ist es überhaupt ein Opfer? Immerhin kann man - rein biologisch betrachtet - seine Gene weitergeben, während die kinderlose Karrierefrau das eben nicht kann. Evolutionsbiologisch also eine echte Sackgasse. Reich, erfolgreich und kinderlos sterben - aber nichts hinterlassen.
Dass Frauen, die beides wollen (Karriere und Kind) auf die Männer schimpfen, die dabei nicht mitziehen, ist nachvollziehbar aber ungerecht. Es wird ja niemand gezwungen, sich so einen Kerl auszusuchen. Es gibt auch die anderen, Familienmänner, die selber zugunsten der Partnerin verzichten, wenn es darauf ankommt. Da muss frau halt entsprechend sorgfältig suchen...
*********ouple Paar
428 Beiträge
Irgendwie erschütternd
Nachdem wir die Beiträge einige Zeit verfolgt haben, sind wir doch irgendwie erschüttert.

Wenn wir uns in Nord- und Westeuropa umschauen, stellen wir zunächst fest, dass wir dort Bedingungen finden, die es den Frauen ermöglichen, sich für Kinder zu entscheiden ohne damit Ihre beruflichen Ambitionen aufgeben zu müssen. Ich würde in einer Akademikergruppe erwarten, dass dieses als Mindeststandard angestrebt werden sollte. Dass eine Frau sich dann entscheidet, ob sie a) keine Kinder haben will, b) für Kinder ihren Beruf aufgibt oder c) Kinder haben möchte und ihre berufliche Perspektive weiterentwickeln möchte, ist dann eine individuelle Entscheidung. Aber ein aufgeklärter Staat sollte zumindest die Rahmenbedingungen schaffen, dass diese Entscheidungen möglich sind. M.E. ist Deutschland hier nicht gerade ein Musterland, was die Herstellung gleicher Chancen angeht.
Evolutionsbiologische Ansätze oder romantisch-historische Ansätze lösen wohl nicht die aktuellen Probleme junger Frauen, sich für oder gegen Kinder zu entscheiden.
Wenn dieses Konsens ist, können wir uns über die Frage unterhalten, ob Frauen sich mehr zutrauen müssen oder ob wir einfach konservative Hierarchiestrukturen haben, die Frauen einfach benachteiligen. Das schreibe ich als Mann, der seit über 30 Jahren in Führungspositionen ist, und mehrfach Frauen als oberste Vorgesetzte hatte.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Erstmal Danke
für eine vielseitige und sachliche Diskussion bisher.

Es wird deutlich, dass dieses Problem ein sehr vielschichtiges ist. Es sind nicht nur "die Gesellschaft" , "die Politik" und schon gar nicht nur "die Männer" alleine, es ist alles zusammen. Auch Frauen selber verzichten oft auf Chancen.

In der Doku wurden Akademiker Frauen gefragt, warum sie nicht arbeiten, sondern sich um die Kinder kümmern. Bei jedem der Gründe fragte ich mich, warum dieser Grund nicht auch dem Kindsvater zugestanden wird - außer Gebären und Stillen gibt es nichts, was Männer nicht auch können.

Natürlich gehören zur Karriere auch bestimmte Persönlichkeitsmerkmale. Nicht jede Frau WILL Karriere machen, ebenso wenig wie jeder Mann. Aber die, die es wollen, sollten es tun können, ohne dass sie als "Rabenmütter" bezeichnet werden (wer kritisiert eigentlich Väter, die die ganze Woche beruflich unterwegs sind ?) und vor allem sollten die Rahmenbedingungen stimmen, wie voltino_couple es ausführt. In anderen Ländern klappt das auch, sind die Frauen dort von Natur aus so anders, als deutsche Frauen ?

Was Frauen brauchen ist ein bisschen mehr Selbstbewusstsein, mehr Zielstrebigkeit und dann die Energie, diese Ziele auch durchzusetzen. Das fängt schon mit der Wahl des Ehemannes an - weshalb für mich Abiturienten, für die der Abwasch natürlich Frauensache ist, ein Graus sind. Aber ich kenne sehr viele junge Männer, die schon aus ihrer eigenen Sozialisation heraus bereit sind, neue Wege zu gehen.

Es schadet auch nichts, den Mädchen statt der Prinzessin als Lebensziel mal Alternativen zu zeigen. Vor allem, weil die Jobs für Prinzessinnen nicht so zahlreich sind und frau ihren Lebensunterhalt anders verdienen können muss.
*****_54 Frau
10.976 Beiträge
Zitat Katharina:
Die Frauen verzichten damit auf finanzielle Unabhängigkeit, berufliche Befriedigung und im Endeffekt auch Sicherung des Alters.

Ja, das trifft es. DIE FRAUEN VERZICHTEN. Freiwillig.
Und fallen dann aus allen Wolken, wenn die Realität zuschlägt.

Aber nicht zu vergessen: Es gibt (und gab immer schon) Frauen, die eben nicht verzichten wollen und die selbständig verschiedene Modelle entwickeln, um nicht dazu verdammt zu sein, auf den Tag X warten zu müssen, wo einem alles möglichst mundgerecht präsentiert wird.
Das gilt übrigens auch für Männer. Man muss schon eine Menge selbst initiieren, um „nach oben“ zu kommen.

Das täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass die Verhältnisse in Deutschland bezüglich qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung, flexibler Arbeitszeit, temporärem Jobsharing, Aufstiegsmöglichkeiten auch bei Teilzeitarbeit im argen liegen.
Die Bedingungen sind noch lange nicht dazu geeignet, jeder Frau entsprechend unter die Arme zu greifen.
Ein Blick z.B. nach Schweden zeigt, wie es anders gehen könnte, da gibt es allerdings auch keinen derartigen Versorgungsanspruch von geschiedenen Ehefrauen wie bei uns. Von jedem gesunden Erwachsenen wird erwartet, dass er sich selbst erhält.

Eine Bekannte hier in Deutschland hat trotz Alleinerziehung zweier Kinder (von zwei verschiedenen Vätern, sie war nie verheiratet) Karriere gemacht und wurde schließlich Geschäftsführerin. Die Kinder sind mittlerweile fast erwachsen.

Die beste Freundin meiner Mutter hat in den Fünfziger (!) Jahren unverheiratet ihr Kind bekommen, die Ehe mit dem Kindsvater freiwillig ausgeschlagen und trotzdem eine hohe Führungsposition errungen.

Das sind nur einige Beispiele, aber ich persönlich kenne eine ganze Menge davon.
Diese Frauen sind alle sehr gut organisiert, haben Wert auf gute Ausbildung gelegt, aber auch hart gearbeitet und steckten von Anfang an ihr Privatkapital in qualifizierte Kinderbetreuung. Frauen in Führungspositionen verdienen zwar im Schnitt weniger als Männer in Führungspositionen, aber immer noch gut. „Rabenmütter“ waren sie jedenfalls keineswegs.

Aber sie alle hatten z.B. keine großen Ambitionen, perfekte Hausfrauen, ehrgeizige Gestalterin eines Schöner-Wohnen-Ambientes und gute Köchinnen zu sein, oder gar ihren jeweiligen Männern treusorgend und selbstlos den Rücken von jeglichem Alltagskram frei zu halten. Die haben ihr Leben eben selbst in die Hand genommen. Und wurden gesellschaftlich dafür sogar teilweise abgewertet.

Mein eigener Weg war ähnlich. Man muss Prioritäten setzen und das Wesentliche vom Unwesentlichen und Verzichtbaren deutlich abgrenzen.

Dieser persönliche Weg, die Anstrengung, das jahrelange Zurückstecken, die Doppelbelastung mag man als ungerecht empfinden, aber solange es kein „gerechteres“ Gesellschaftsmodell gibt, bleibt einem eben als Frau, die sich nicht mit zugeordneten Rollen zufrieden gibt, nichts anderes übrig.

In der Doku wurden Akademiker Frauen gefragt, warum sie nicht arbeiten, sondern sich um die Kinder kümmern. Bei jedem der Gründe fragte ich mich, warum dieser Grund nicht auch dem Kindsvater zugestanden wird - außer Gebären und Stillen gibt es nichts, was Männer nicht auch können.

Ich frage mich das nicht mehr. Zugestanden wird das den Kindsvätern schon, aber meist nicht von denen angenommen.
Zu den Akademikerinnen: Das sind intelligente Menschen, zumindest nehme ich das an. Wenn sie nichts anderes wollen, ist das eben ihr Wille. Punkt.
Im Nachhinein dann lamentieren und sich zu kurz gekommen fühlen, steht dann allerdings in einem anderen Kapitel.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Stimme Dir voll zu
Ja, das trifft es. DIE FRAUEN VERZICHTEN. Freiwillig.

Das heißt aber für mich schon, dass man den jungen Frauen klar machen soll, auf was sie verzichten, wenn sie es tun. Und es heißt auch, dass der Kampf um wirklich gleiche Chancen weiter geht.

Ich selber war immer berufstätig, nicht nur wegen des Geldes, sondern vor allem, weil ich nicht dazu gemacht bin, als "Leiterin eines kleinen Familienunternehmens" zu agieren. Denn egal, wie man es nennt: Hausarbeit ist langweilig.Finde ich.

Organisationstalent und ein Netzwerk von Helfern war nötig, trotz des Ehemannes, der aber beruflich bedingt meistens abwesend war. Warum er sich nicht mehr engagierte, ist eine andere Geschichte und liegt auch teilweise in meiner Verantwortung. Eine weitere Warnung an junge Frauen: guckt Euch Eure künftigen Ehemänner mal ohne rosarote Brille an. Und stellt Forderungen.

Denn das finde ich nach wie vor ungerecht: für Frauen ist es nicht einfach. Männern wird dann der Rücken frei gehalten, sie werden in Netzwerken weitergeleitet, ihnen nimmt keiner übel, dass sie arbeiten.

Die Dokumentation war übrigens angenehm ausgewogen. Verschiedene Stimmen kamen zu Wort und die Komplexität des Themas wurde deutlich. Und vor allem, dass auch Frauen nicht nur jammern, sondern sich bewegen müssen. Auch !
typische Frauen- Fallen
Das ist auch m.E. eine der gefährlichsten "Fallen" für uns Frauen:
Dass wir mit unserem Frau- Sein offensichtlich auch automatisch mit Hausfrau und Schön- Macherin assoziiert werden.
Danke daher für diesen Beitrag:
Aber sie alle hatten z.B. keine großen Ambitionen, perfekte Hausfrauen, ehrgeizige Gestalterin eines Schöner-Wohnen-Ambientes und gute Köchinnen zu sein, oder gar ihren jeweiligen Männern treusorgend und selbstlos den Rücken von jeglichem Alltagskram frei zu halten. Die haben ihr Leben eben selbst in die Hand genommen. Und wurden gesellschaftlich dafür sogar teilweise abgewertet.

Ich habe mich auch als Alleinerziehende, egal ob im Studium, als Angestellte und als Selbstständige mit Angestellten, immer erfolgreich dagegen gewehrt das traute Heim saisonal zu schmücken oder die Geburtstagskuchen selbst zu backen. Ja, ich bin stolz darauf dem sozialen Druck durch Schwestern und Tanten, Nachbarinnen, "Freundinnen" und niciht zuletzt der Werbewirtschaft etwas entgegengesetzt zu haben.

Und Dank einer tollen Tagesmutter, besser: großartigen Tagespflegegroßeltern (den Eltern einer guten Schulfreundin) hatte mein Kind immer die Betreuung, die es brauchte, selbst bei fiebrigen Infekten, Zahnweh, Durchfall konnte ich ihn dorthin bringen. Oder der Opa, der mit seinem Enkel in den "Männerurlaub" gefahren ist. Oder die studentische WG, durch deren Männer Sohnemännchen gelernt hat, dass auch er bitte im Sitzen pinkelt und die ihm das Fahrradfahren beigebracht haben. Sie alle haben dazu beigetragen, dass ich meinen Zielen in Bildung, Ausbildung und Berufung folgen konnte.
Das ist das "Dorf", das man auch heute noch braucht, um ein Kind großzuziehen ohne sich gleichzeitig dabei selbst zu verausgaben.
Aber es braucht auch die Bereitschaft über den eigenen Schatten zu springen, um als top- Akademikerin sein Kind für solche Bedürfnisse Menschen ohne hohen Bildungsstand, wohlwollenden und liebevollen Laien anzuvertrauen und dafür ggf. - wie in meinem Fall - auch finanzielle Unterstützung durch staatliche Stellen zu beantragen.
********nder Mann
2.896 Beiträge
Ich könnte mir auch vorstellen - sofern sie aus dem Gröbsten raus sind - zu Hause auf die Kinder aufzupassen. Was gibt es großartigeres als mit dem Kinderwagen durch die Natur zu fahren, mit dem Kleinen über die Wiese zu tollen, Schmetterlingen hinterher zu rennen etc.?! *lach* Wenn (m)eine zukünftige Frau genug Geld nach Hause bringt und unbedingt weiterarbeiten möchte, soll's an mir nicht scheitern. Zumal ich bei meiner Profession auch "nebenbei" die ein oder andere Stunde arbeiten könnte. Und Kindergärten gibt's ja auch noch, ab einem gewissen Alter.

Frauen in Führungspositionen? Wunderbar. Oder sagen wir die Qualifikation empfinde ich als ausschlaggebender als das Geschlecht. Wenn eine Frau (besser) führen kann, soll sie das tun. Kann sie das nicht, soll sie aus dem Weg gehen. Gilt aber genauso für Männer, von demher *lach*
**********henke Mann
9.637 Beiträge
Gruppen-Mod 
@Versuchender
Ich will Dir nicht die Illusionen nehmen - aber eines Tages wird sie der Welt beweisen wollen, dass sie nicht nur Karriere machen kann, sondern auch noch eine gute Mutter ist.
*******na57 Frau
22.185 Beiträge
Themenersteller JOY-Angels 
Warum
soll das ein Widerspruch sein ?

"Gute Mutter" zeigt sich nicht im Plätzchenbacken zu Weihnachten und dem gemeinsamen Anmalen ausgepusteter Eier zu Ostern. Vor allem nicht darin, dass die Mutter wie ein Falke ständig über dem Kind kreist und sofort eingreift, wenn es mal den vorgeschriebenen Weg verlässt.

Ich kenne den Sohn von mellowness, er ist zu einem verantwortungsvollen, selbständigen, interessanten und an der Welt interessierten jungen Mann herangewachsen. Trotz der Karriere seiner Mutter.

Geht also beides !
******ack Paar
1.376 Beiträge
meine chefin....
ist ein taffes Mädchen, noch keine 30 und "beherrscht" ca 20 Frauen inkl.3 Männer (???).
Sie flirtet nur mit den Augen und der Stimme und das ist sehr angenehm. Sie hat noch keine Kinder und einen Mann, der fast nur zu Hause arbeitet.

Ich denke, wenn da Nachwuchs ins Haus steht, bleibt sie uns erhalten.

Unter uns "Mädchen" (ich bin mitte 50), da wird dann über Rocklänge und Fingernagelfarbe gepläkelt, aber in der Welt der Bosse, da hält sie sich tapfer, ist sogar weniger "Mädchen", als der ganz große Chef. Der ist (Gott sei Dank) ein wenig sensibler....
So ist die Welt jetzt...

Was war bei mir? ich hatte fertig studiert und mein 1. Kind war da. Nie wieder in dem Beruf gearbeitet, also auch keine "Karriereleiter" gestiegen...
FREIWILLIG.............
**********HATZI Paar
73 Beiträge
Gleiche Chancen? Gleiche Chancen!
Danke für den spannenden Thread!
Weiter oben wurden gleiche Chancen für Männer und Frauen angemahnt. Aber seien wir mal ehrlich - eigentlich gibt es die doch schon. Zumindest ganz am Anfang. Sobald sich der Lebensweg dann aber "verkompliziert" - sei es z.B. durch den Kinderwunsch - sind die Chancen nicht mehr gleich. Da stimme ich zu. Aber der erste Schritt hin zu einer Karriere, der ist für Männer wie Frauen identisch möglich. Man muss es wollen und man muss dauerhaft dranbleiben. Wer zurückzieht, wo andere die Ellenbogen ausfahren, hat verloren. Wer lieber ein paar Jahre Kinderauszeit nehmen möchte, hat im Vergleich mit dem zielstrebig davonstürmenden Konkurrenten ebenfalls verloren.
Damit wir uns nicht falsch verstehen - ich bin ebenfalls Anhänger einer ausgeglichenen Familienbeziehung. Habe beispielsweise für mein erstes Kind ab dem 6. Monat ein halbes Jahr Erziehungsurlaub genommen, als es dafür noch KEINE finanzielle Zuwendung gab. Und war absolut glücklich damit. Und nun sind währenddessen andere an mir vorbeigezogen, darunter auch kinderlose Frauen. Na und! Es war meine Entscheidung und wenn ich in ein paar Jahren ein Fazit meines Lebens ziehe, dann bin ich wahrscheinlich verdammt glücklich darüber, dass ich meine Kinder so sehr liebe und so von ihnen geliebt werde.
Jemand, der nie zuhause war, wenn es darauf ankam, weil eben die Karriere genau das forderte, wird in dieser Beziehung von mir wirklich bemitleidet.

Aber eines noch: Es sollen gemäß den Vorrednern Rahmenbedingungen in Deutschland geschaffen werden, damit Karrierefrauen es leichter haben, Kind und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Ich vermute mal, dass damit z.B. Kindertagesstätten mit intensiver Betreuung gemeint sind. Nur: Damit macht man dann Karriere auf Kosten der Leute, die in diesen Kindertagesstätten arbeiten, da deren Beruf nicht so gut bezahlt wird und Aufstiegschancen per se begrenzt sind. Es geht also auch hier letztlich darum, Vorteile auf Kosten Dritter zu erzielen.

Ist dieses Verhalten eigentlich sozial erstrebenswert und gerecht? Diese Frage sollte sich jeder, der nach besseren Chancen für sich und andere ruft zumindest in einer ruhigen Minute mal stellen.
Aber der erste Schritt hin zu einer Karriere, der ist für Männer wie Frauen identisch möglich.
Der bringt allerdings noch niemanden in Führungsposition.
Davor ist das Verhältnis eigentlich sogar umgekehrt.Die weiblich dominierte Frühbildung bevorteilt das männliche Geschlecht nicht unbedingt.
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