Wann stellt sich die Ausgangsfrage?
Im Spannungsfeld zwischen bürgerlicher Doppelmoral und der Erziehung von Kindern und Jugendlichen bewegen wir uns stets auf dünnem Eis. Aber die Ausgangsfrage stellt sich doch nur, wenn die Jugendlichen die Bilder von SoP auf dieser Plattform sehen können. Dazu müssen sie doch aber Premium-Mitglied werden, oder? Egal.
Grundsätzlich ist es immer problematisch, wenn die eigene Intimsphäre ein Thema in der (wie auch immer gearteten) Öffentlichkeit wird. Dabei spielt es eigentlich keine Rolle, ob Mann seine Frau in der Missionarsstellung beglückt oder ihre Unterwäsche anzieht. Sicher kommt es dabei auch immer auf die Position an, welche man bekleidet. Der Außendienstmitarbeiter hat möglicherweise weniger zu befürchten als der pädagogische Mitarbeiter. Solange jedoch das, was man tut, nicht ungesetzlich ist, geht es ganz einfach niemanden etwas an. Bei "Angriffen" auf die eigene Person wegen öffentlich gewordener Intimitäten muß man den Gegenüber in die Schranken weisen. Das fällt sicher schwer, aber es ist Ausdruck der persönlichen Integrität eines jeden einzelnen, sein Leben zu leben, wie es ihm gefällt.
Man muß bei allem, was man tut, vorausschauen, was passiert, wenn es "rauskommt". Dementsprechend vorsichtig sollte man sich auch auf Plattformen wie dieser präsentieren. Solange man nicht eindeutig zu identifizieren ist, erspart man sich vielleicht öffentliche Diskussionen. Präsentiert man sich identifizierbar, muß man damit rechnen, im besten Falle darauf angesprochen zu werden. Schlimmstenfalls liegen die Fotos und ein Ausdruck des Profils eines Tages in einem anonymen Umschlag auf dem Tisch des Chefs. Für diesen Fall müßte man dann halt vorbereitet sein.
Ich sehe keine zulässigen Zweifel an einer Person, die sich hier präsentiert, solange ich keine Anzeichen dafür habe, daß diese Person nicht zwischen privaten und öffentlichen Dingen unterscheiden oder beide nicht klar voneinander abgrenzen kann.
Und ein Aktfotograf, der in meinen Augen immer irgendwo ein lüsterner Künstler ist, ist niemand, dem ich deswegen meine Kinder im Rahmen derer Ausbildung nicht anvertrauen würde. Ich würde nur dann etwas gegen diese Person unternehmen, wenn ich mitbekomme, daß sie ihr Hobby mit der dienstlichen Aufgabe vermischt.