"politische Korrektheit"...
Ein Phänomen, welches allzu gerne in Deutschland zu beobachten ist!
Allzugerne wird darauf geachtet, dass man immer gut überlegen sollte was man sagt oder nicht!
Wer sich nicht daran hält wird ganz schnell in eine „Schublade“ geschoben und ist somit die oder der Böse der Nation!
Da ist es auch nicht wirklich überraschend, wenn bestimmte Begriffe, welche nach Meinung der Verfechter einer „politischen Korrektheit“ unpassend sind durch „neutrale“ Begriffe ersetzt werden sollen.
Allerdings wird bei soviel Übereifer einiges Skurriles übersehen, was den kritischen Beobachter zum Nachdenken anregen sollte:
1.) Dieser Übereifer ist in anderen Ländern weniger bis gar nicht ausgeprägt.
Bsp.: Würde jemanden einen asiatischen Bürger in Deutschland als „Schlitzauge“ bezeichnen, so kann es durchaus passieren, dass ihn ein Verfechter der „politischen Korrektheit“ bezüglich eines solchen Ausspruchs sofort kritisieren würde. In Asien hingegen kann beobachtet werden, dass die Asiaten gerne die Europäer als „Langnasen“ bezeichnen, ohne dieser Bezeichnung eine tiefgründige oder sogar rassistische Bedeutung beizumessen.
2.) Kurioserweise ist es dagegen aber in der Unterhaltung / „Kunst“ dann wiederum möglich solche Bezeichnungen (oder weitaus bedenklichere Äußerungen) zu verwenden und dabei regt sich dann (kein) Mensch wirklich auf:
Bsp.: Die Zeichentrickreihe „South Park“ (ausgestrahlt auf Comedy Central). Typische Äußerungen der Hauptfiguren dieser Zeichentrickserie: „Halts Maul Kyle, du Drecksjude!
Daraufhin Kyle: „Sei doch still Cartman, du fettes Schwein“ - Tja, das ist dann wohl politisch korrekt?! (Und einmal ganz abgesehen von einem Rapper, welcher berühmt und berüchtigt „war“ für seine frauenfeindlichen und menschenverachtenden Texte und trotzdem mit dem „Bambi“ ausgezeichnet wurde (Eklat bei Bambi-Verleihung in Wiesbaden 2011).
3.) Verfechter dieser „politischen Korrektheit“ vergessen dann auch oftmals, dass gleiche Sachverhalte gleich beurteilt werden sollten und, JEDER, welcher sich nicht an „diese Regeln hält“, kritisiert werden sollte oder KEINER. Leider trifft hier aber eher zu: " Ist die Aussage NICHT im Sinne dieser Verfechter, so wird eine Welle der Empörung ausbrechen, ist die Aussage im Sinne dieser Leute, so kann wohl fast alles geäußert werden!“
Bsp.: Eva Herman zu Gast bei Kerners talkshow! Zur Erinnerung: Was sagte Hermanns letztendlich aus? Doch nur: Dass sie sich von rechten Gedankengut explizit distanzierte und, Zitat:
„Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die
Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden.
Zudem sagte sie, dass man nicht mehr über deutsche Geschichte reden könne, ohne sich zu gefährden. Daraufhin sagte Kerner: "Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman."
Wenn aber ein Herr Henryk M. Broder keine Gelegenheit auslässt allgemein über die Moslems und den Islam zu hetzten und JEDEN als Antisemiten und Antizionist bezeichnet, welcher nur im Entferntesten wagt, die Politik Israels in Frage zu stellen, dann ist das wohl politisch korrekt, da sich die Masse zwar erbaulich über die Äußerungen Hermans echauffieren kann und will, aber die Aussagen von einer sehr fragwürdigen Persönlichkeit wie Herrn Broder nicht in Frage stellt!
4.) Zu beachten ist natürlich dann auch in diesem Zusammenhang noch, dass wenn Anhänger dieser „politischen Korrektheit“ der Jugend vermittelt, dass der eine Begriff richtig und somit korrekt ist, der andere Begriff aber nicht, sie dadurch natürlich erziehen in „Schubladen“ zu denken, und somit sie zu „unfreien“ Geistern erzieht! (So nachdem Motto: „Richtig ist das was wir als politisch korrekt bezeichnen – und bitte, das sollte dann auch nicht hinterfragt werden! - Der Rebell ist ein Rebell und kein Terrorist und umgekehrt, wenn WIR das sagen!).
5.) Zudem ist wohl erschreckend, dass sich mittlerweile so mancher fragt ob der Begriff Negerkuss oder Mohrenkopf noch angebracht ist oder lieber stattdessen der Begriff Schookuspokuss verwendet werden sollte, es aber mittlerweile anscheinend ganz normal ist, wenn die Begriffe wie bspw. Titten, Arschgeweih etc. jetzt schon in deutschen Lexika zu finden sind. Es gab Zeiten, da war es bspw. (sofern so ein Thema angesprochen wurde) eher normal den Begriff homosexuell zu verwenden als schwul, da der Begriff schwul doch eher etwas vulgär war - und heute!?
Zu einer Zeit von Goethe, Schiller … hatte die deutsche Sprache noch das gewisse Etwas.
Heutzutage allerdings wird die „unnütze Spielerei, welche eigentlich niemand wirklich benötigt“ als gadget bezeichnet, kleine Programme für mobile technische Geräte werden als „App“ bezeichnet (in den 1980er stand die Abkürzung APP noch für Alan Parsons Project).
Und der Kaffee zum Mitnehmen wird heutzutage zum: „coffee to go“.
Na ja, Hauptsache: „Politisch korrekt!“