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Die Debatte um political correctness in dt. Kinderbüchern

Die Debatte um political correctness in dt. Kinderbüchern
Hallo,
was haltet Ihr von der aktuellen Debatte um die sog. "politische Korrektheit" von Kinderbüchern?
In der ZEIT ist in dieser Woche ein ganzes Dossier darüber erschienen. Begriffe wie "Mohr", "Neger", "Hexe" oder eine Formulierung wie "im Kongo lügen alle" sollen jetzt wohl u.a. aus den Pippi Langstrumpf- Büchern oder den Geschichten von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer entfernt werden.
Mich erinnern manche der Schilderungen von Kriitk, Schmähungen und Vorwürfen an vor- aufklärerische Zeiten. Und manchen Zügen an die Diskussion um die Berichterstattung von Hannah Arendt über den Eichmann- Prozess.
Wie seht Ihr das?

Eure Mellowness im verschneiten Kassel.
*********t_be Mann
116 Beiträge
Das passt doch!
Die Medien halten sich doch auch an einen Codex der politischen Korrektnes, es sollen doch ganz treue Staatsbürger (Personal der BRD) aufwachsen.
Und ja, ein Deutscher hat ein freund aller Ausländer zu sein, in der Berliner Abendschau würde im Rahmen zum Thema Integration gesprochen über Deutsche die Türkisch lernen.
Eine gute Propaganda benötigt beeinflussbare Bürger!
falsches verständnis
Die Schriftsteller lebten in einer Zeit, in der diese Worte anders verstanden und benutzt wurden.

Was man Kindern beibringen sollte, ist nicht nur Lesen, sondern auch Leseverständnis, u.a. in dem sie einen Text in seinem Zeitrahmen zu lesen lernen.

Mir hat es nicht geschadet, diese Bücher im Original zu lesen und ich weiß, dass meine Mutter keine Rassistin ist, auch wenn sie von N**rlein sprach.

Meine Tochter hat das alte Lied der 10 N**lein im Kindergarten gelernt, zusammen mit ihren Freunden, u.a. aus Ghana. Selbst dieses Kind sang von 10 N**rlein und fand es witzig. Dann kam eine große Diskussion auf und die Kleine war ganz verstört, als man sich bei ihr mit verschämten Blick entschuldigte. Ihr wurde erzählt, man hätte das nicht abwertend gemeint - und zum ersten Mal im Leben erfuhr sie, dass "früher" die Deutschen vor allem das sehr negativ benutzten.

Meine Kinder sagen "Schokoküsse", wie sie es gelernt haben, und lachen sich schlapp, wenn sie hören, dass man früher N**Küsse sagte, das aber nicht mehr sagen darf. Wer sich beleidigt fühlen könnte, kapieren sie nicht, da sie Menschen mit verschiedenen Hautfarben kennen und die nie als "Gruppe" bezeichnen würden.

Es ist furchtbar übertrieben, wie so vieles in PC, und kann eher schaden als etwas bringen.
Warum nicht die Bücher so lassen, aber beim Vorlesen darüber mit Kindern sprechen? Das halte ich für viel anständiger und besser. und das bringt Ansätze, überhaupt das Thema aufzubringen, damit die Kleinen lernen, alle Menschen gleich zu behandeln, und nicht nachzuplappern, wenn sie negativ gemeinte Äüßerungen hören.

Wir ändern doch auch nicht die Texte unserer Klassiker in neues "Jugend-Deutsch", nur weil es falsch verstanden werden könnte, weil heute kein Mensch mehr so redet. Man erwartet doch auch, dass Jugendliche begreifen und interpretieren lernen, was "just" und "heuer" und "derweil" bedeutet.
In den richtigen Zeitrahmen gesetzt einen Text zu verstehen, öffnet das Verständnis für die Entwicklung unserer Sprache- die auch mit politischen und kulurellen Veränderungen einhergeht.

die ** hab ich hinterher eingesetzt, damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt - seht ihr, wie bescheuert das aussieht? Jeder weiß wovon ich spreche..

Zensur in Deutschland hat einen sehr negativen Beigeschmack. Lasst uns bitte nicht damit anfangen, Worte zu verdrehen. Erklärt sie lieber, dann ist allen geholfen.
übertrieben
Ich halte die ganze Debatte für übertrieben.
Zum Einen lebten die Schriftsteller, genau wie dornroeschen schon anmerkte, in einer anderen Zeit, und die Worte hatten vielfach zu der Zeit eine andere Bedeutung.
Also man sollte mal die Kirche im Dorf lassen. Wir fangen doch heute auch nicht an, bei Kunstwerken von Leonardo da Vinci, van Goch oder Anderen Änderungen vorzunehmen nur weil die Bedeutung heute eine andere sein könnte.
Das sind wieder Diskussionendie können auch nur uns Deutschen einfallen.
Gruss Robin
Ich finde diese Sachen, sind sehr leicht falsch zu verstehen.....
Jeder der da etwas anders drauf eingeht, kann in die "rechte" Ecke gestellt werden.

Auch ich bin einer der denkt bei soetwas das es Schwachsinn ist. Etwas Überzogen. Das soll aber jeder mit sich selbst klarmachen.
Es fing damals an mit den "Mohrenköpfen" heute Schaumküsse....

Ich geh auch heute noch hin und sage "Ich hätte gerne ein Mohrenkopfbrötchen" - Es gibt dennoch welche die es mittlerweile anstössig finden.......
*********t_be Mann
116 Beiträge
Rechte Ecke
gut möglich, das mann Menschen die solche Begrifflichkeiten wie Mohrenköpfe verwenden, ganau so wie wenn man etwas gegen Israel sagt, als Rassist gebranntmarkt wird.
Wenn mann etwas gegen einen Ausländer persönlich hat, oder einfach anderer Meinung ist, gebrauchen diese Kreise gern das Wort Rassist, um ihre Meinung durchzusetzen.
Und ja, wir Deutsche haben Schuld auf ewig zu haben!
*******paar Paar
502 Beiträge
Es ist ein langjähriger Import aus den USA, wo PC und Civil Society ihren Ausgangspunkt nahmen. Dann nimmt es über andere Organisationen (UNO, UNESCO und andere "Töchter" sowie über WHO, WTO, ILO seinen Weg. Über diese Organisationen verläuft der Prozess, der als "governance without government" bezeichnet wird. Ihm fehlt die demokratische Legitimierung. Er kommt dann in der EU-Kommission an, die ebenfalls nicht gewählt ist, wird dann zur Leitlinie und müssen nationale Parteien/Politiker dafür werben, damit es schließlich in eine nationale Gesetzgebung einfließt. Hilfreich sind dabei immer die staatlich kontrollierten Medien (öffentlich-rechtlich) *g* und privaten Medien, die aber in ihrer Politik stark von den internationalen Presseagenturen wie Reuter und AP dominiert sind.

So erklärt es sich schließlich, dass es eine Reihe von Gesetzen gibt, bei denen der Wähler nur den Kopf schüttelt. Grinsend definierte ein Bürgermeister mir gegenüber den Mohrenkopf als "schaumhaltige Süssspeise mit Migrationshintergrund".

Die Welt ist eben leicht meschugge mit steigender Tendenz. *nase*
******a74 Frau
159 Beiträge
Emnidumfrage
Erstaunlich - und zugleich wieder beruhigend - finde ich das Ergebnis einer Emnidumfrage zu dem Thema:

"Je höher der Bildungsabschluss der Interviewten, desto größer ist der Anteil derer, die gegen eine Reform der Kinderbücher sind. So plädieren 85 Prozent der befragten Volksschüler ohne Lehre für eine Anpassung der Texte, doch nur 37 Prozent der Deutschen mit Hochschulreife."

Allerdings stellt sich die Frage, ob die Kinder der Volksschüler ohne Lehre überhaupt jemals ein Kinderbuch zu sehen bekommen - und das finde ich weitaus dramatischer als das Wort "Negerlein", das darin auftauchen könnte.
Ich denke, dass man Buchklassiker nicht einfach umschreiben kann, wie es einem passt. Es genügt, wenn man dies beim Vorlesen thematisiert.
Im Übrigen fühle ich mich auch nicht als Rassist, wenn ich beim Bestellen im Restaurant nicht "Sinti-und-Roma-Schnitzel" sage.
"Rechts Links Gradeaus ...du kommst hier nicht mehr raus" ..
Hallo, sonst gerne unpolitisch begegnet mir dieses Thema die letzten Tage häufiger,so dass ich nun dem Mitschreibeimpuls folge:

Meine Beitragsüberschrift ist übrigens aus einem Liedtext - und je nach Kontext gesetzt werden auch manche Metall/Gothic-Bands in Ecken gestellt in denen sie sich selbst nicht sehen, da meiner Ansicht nach eine übertriebene Übersensibilisierung weiterhin vorherrscht,die durch Betonung weiter betont in eine Endlosspiral geraten ist....

Ich bedauere dies und bin ebenso dafür in passendem Maße Leseverständnis mitzulehren... in der Presse las ich das Argument, dass dann das Vorlesen von Texten in denen z.B. "Neger"(müßte ich dies hier eigentlich verkürzeln wie mancher Vorschreiber? Warum? ) vorkommt eben nicht nur zu einer "Vorlesestunde" sondern zu aufwendiger Erläuterung und Geschichts"unterricht" führen müsste und daher das Ersetzen /Neuschreiben besser sei.
Meiner Ansicht nach "schadet" es auch nicht, auch z.B. die kleine Hexe OHNE Erläuterung des Wortkontextes vorzulesen. Erst durch die hohe Betonung gewinnt dieses Wort an Wert - ähnlich wie für mich heute mit jedem "Schokokuss" ein Verneinen des "Negerkuss" und dessen Hintergrund mitschwingt.

Ich selbst bin (in heute doch irritierender Weise) groß geworden mit einem ortsüblichen Gericht welches "Jud*en*schwänze" (nun auch mein Bedürfnis zu verfremden *g* ... heisst. Und ich bin so damit groß geworden, dass es nirgends ein negatives Echo hinterliess, wenn ich als Kind erzählte, was es heute zu Essen gab. Dennoch habe ich keine bleibenden Schäden *g* . Dennoch pikiert es mich selbst, dass damals so unbedarft umgegangen wurde. (Dennoch bedauere ich , dass ich kein anderes Wort dafür habe um über googel das Rezept wieder zu finden, doch das ist eine andere Geschichte) -

Ich mag den Schulkanon "C-A-F-F-E-E ..." .. , da er ein Stück Kindheitserinnerung ist....und ich habe in der Schule noch "Schwäbische Kunde" gelernt ... und die aus heutiger Sicht nicht mehr passenden Formulierungen und deren Weiterverwendung würden meiner Ansicht nach bei den z.Zt. diskutierten "Fällen" sich nicht schädigend auswirken - für mein damaliges Kindheitsgericht hätte ich durchaus gerne ein anderes Wort ...

Schöne Grüße
Kaschmirweib
Eigentlich ist es ärgerlich, denn die ganze Diskussion ist ja durch das Interview mit einer Familienministerin hochgekommen, die ein wandelndes Argument gegen die Frauenquote darstellt ...

Diskriminierende Bezeichnungen:
Früher waren manche Worte anders konnotiert. Das kann man in solchen Fällen wie den Mohrenköpfen (in der DDR hießen die N***küsse) anpassen. "Man" sagt eben jetzt nicht mehr N*** oder Indianer und auch nicht mehr Eskimo - das heißt jetzt Inuit (n.B.: was sagen denn da jetzt die Kajaksportler ... heißt das jetzt Inuitrolle? steht aber noch so im Duden - zum Glück).
Eigentlich sollen ja Kinderbücher von den Eltern vorgelesen werden und da könnte man solche Dinge erklären. Ich kann aber auch Leute verstehen, die darauf nicht immer Bock haben sondern einfach eine Gutenachtgeschichte vorlesen wollen. Und würde es nicht als Katastrophe betrachten, wenn bestimmte Begriffe ("das steht hier so, aber du darfst es nicht sagen") in Büchern für Kleinkinder herausgenommen werden.
Aber da wirds auch schon problematisch: Bei Pippi Langstrumpf gehts nämlich um die Stelle, wo sie erklärt: "Meine Mama ist ein Engel, mein Papa ein N**könig". Da geht um den Gegensatz weiß-schwarz, Himmel- Hölle ... und das ist mit einem "Südseeekönig" einfach im A...

Hat jemand übrigens eine aktuelle Ausgabe von Huckleberry Finn? Das ganze Buch ist ja in der "ich" Form aus Sicht eines Südstaatenjungen geschrieben und er benutzt nicht nur das N*** Wort, sondern durchgängig das, was schwarze Rapper jetzt al "Nigggah" bezeichnen. (So in der Fassung, die ich damals gelesen habe.)Wie will man das ummodeln?

Vor einem Jahr habe ich zufällig im Buchladen eine Kinderbuch gefunden und wieder gekauft, das ich als kleines Mädchen heiß und innig geliebt habe (ich werd nächstes Jahr 60): "Beim Puppendoktor". Im Impressum steht auch "erstmals erschienen 1955" und beim Durchblättern habe ich gemerkt, dass ich alle verse immer noch komplett aufsagen konnte.
Als letztens die Diskussion im Feuilleton losging, fiel mir ein, dass - natürlich - im Warteraum vom Puppendoktor auch ein Mädchen mit einer N***puppe saß.
"...und ein schwarzes N***kind
ist auf einem Auge blind "
Nachgesehen - steht alles noch so drin wie 1955. Gott sei Dank.
Denn ich hatte auch eine N***puppe. Ich glaube, jedes Mädchen meiner Generation hatte eine. Und egal was Frau Schröder drüber denkt, wir haben die nicht dazu gehabt, um sie von unseren weißen Puppen verhauen zu lassen.

Alte Begriffe:
Da gehts darum, dass man aus dem Begriff "Schuhe wichsen" jetzt "Schuhe polieren" machen will. Weil die lieben Kleinen den Begriff missverstehen könnten.
Abgesehen davon, dass vermutlich in einer Familie einiges schief gelaufen ist, wenn Vierjährige sich beim Wort "wichsen" vor Begeisterung auf die Schenkel klatschen: wo will man anfangen, wo aufhören? Spätestens bei den ersten Ausflügen zu Schiller und Goethe werden sie über das Wort "Busen" stolpern und was machen wir dann? "Schwul" war übrigens zu Anfang vorigen Jahrhunderts ein Begriff, der ausschließlich auf Frauen angewandt wurde (der Begriff für Männer war "Sodomiten"), auch hier hat sich ein Bedeutungswandel vollzogen. Und was machen wir mit dem Mohren, der seine Schuldigkeit getan hat?
Ich denke, dass Menschen durchaus alleine imstande sind, so etwas zu begreifen und keine nachträglichen Sprachbereiniger brauchen.

Political Correctness:
Richtig unangenehm wirds aber dort, wo im Namen der PC inhaltliche Eingriffe vorgenommen werden. So basteln die Briten wohl an den Kinderbüchern von Enid Blyton herum, damit dort Mädchen und Jungen zusammen die Hausarbeit machen ...

Wenn das so weitergeht, fällt bald jemandem auf, dass Schneewittchens sieben Zwerge ja wohl eine Diskriminierung von Kleinwüchsigen darstellen könnten und die buckelige Hexe eine Verhöhnung älterer osteoporosekranker Frauen.

In den USA, der Vorreiter aller PC- Deppen, ist man ja auch nicht mehr geistig behindert sondern "andersartig begabt" und nachdem sie sich im Gewirr von "black" "coloured" ... usw. verheddert haben (denn jeder neue Ausdruck wird ja schneller als man denkt selber wieder zu einer - eingebildeten - Diskriminierung) muss ich mich bei der Einreise als "caucasian" bezeichnen.
Da ich das nur im Zusammenhang mit Schäferhunden kenne, komme ICH mir zur Abwechslung da mal diskriminiert vor ...
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Hmmm
Die Diskussion in den USA, ob man in den Büchern von Mark Twain das Wort "Nigger" ersetzen sollte, ist ja ziemlich bescheuert, weil Mark Twain in einer bestimmten historischen Situation schrieb - zumal Twain auch noch ein Gegner der Sklaverei war.

Ähnlich ist das mit unseren klassischen Kinderbüchern - sie entstanden in einem bestimmten Kontext und die Haltung des Kindes wird nicht durch das Buch, sondern vor allem durch das geprägt, was die Eltern ihm vorleben.

Was die Mohrenköpfe angeht ... man sollte keine Religion draus machen, aber Sprache kann sich verändern und damit auch eine veränderte Weltsicht spiegeln - oder sie möglich machen.

Ich halte niemanden für einen Rassisten, der "Mohrenkopfbrötchen" (*wuerg*) kauft, aber ich selber sage deshalb mittlerweile "Schokoküsse".

Dennoch, ich denke, kein Kind wird sofort zum Rassisten, wenn es das Lied von den 10 Kleinen N***lein singt. In dem oben erwähnten Kindergarten-Beispiel wurde ja ein nicht-rassistisches Verhalten gelebt - das hat mehr Wirkung als so ein Lied.

Und ja, ich bin selber auch vorsichtig, was den subtilen, alltäglichen Rassismus oder die Ausgrenzung angeht, die wir "lächerlich" finden, die Betroffenen aber u.U. nicht.
"Schuhe ...
@*********smile: danke für das "Schuhe wichsen" ...dazu die Doppelmoral ... : dies war bei uns völlig normaler Sprachgebrauch - der mir erst viel später außerhalb des Elternhauses von der Umgebung als "unpassend" gespiegelt wurde - dafür würde mir als Mädchen aber "pfui" auf die Hände "gekloppt" , wenn ich auch nur länger als 1 Sek. meine Hand zwischen den Beinen hatte ... selbst wenn ich nur meinen Slip bequem rücken wollte...:-)
pippi = fifi
(Link wurde abgelehnt)

sehr interessanter Hintergrundartikel zu dem Thema der kulturellen Anpassung:

Pippi Långstrumps Verwandlung zur "dame-bien-élevée" Die Anpassung eines Kinderbuches an ein fremdes kulturelles System. Eine Analyse der ... Astrid Lindgrens Pippi Långstrump (1945-48)

und hier:

(Link wurde abgelehnt)
kaschmirweib:
vonwegen Bedürfnis des Verfremdens:
ich hatte weiter unten geschrieben "seht ihr wie bescheuert die ** aussehen.."
okay, vergessen, die links zu "verfremden"

ihr könnt googlen - die frz Übersetzung von Pipi hat jahrzehntelang dazu geführt, dass es das einzige Land in Europa war, indem Pipi nicht Begeisterungsstürme auslöste - weil der Übersetzer glaubte, die "unrealistischen" Dinge darin ausmerzen zu müssen. Änderte sich erst viel später mit einer originalgetreueren Anpassung.

ein weiterer interessanter Punkt hier:
=>w w w .logolook*de/2011/03/der-sarotti-mohr-von-julius-gipkens/
(geht das so?)

Wer von euch sagt "Ah, der Sarotti Magier der Sinne" statt Mohr? es ist nicht so leicht, einmal bekannte Begriffe zu verändern.

und übrigens : Danke für das Sinti-und Roma Schnitzel, Bibiana
Landfahrer-Schnitzel gibt es tatsächich schon auf Speisekarten, denn auch gegen Roma ist einiges zu sagen

=> wikipedia: Zigeuner#Zur_Position_der_Fremdbezeichnungen_in_Europa
Neusprech
... wir sind halt in George Orwells 1984 angekommen.

PC wurde da bereits durch Anpassung in "Neusprech" vorgenommen. Nicht nur die Ausdrücke, sondern auch die Inhalte und Tatsachen wurde da den Vorstellungen des Regimes angepasst.

Das entspricht doch längst unserer Realität. Das letzte Beispiel, das mir spontan einfällt, war der Armutsbericht Deutschlands. Durch Umformulierungen und Streichungen wurde das Ergebnis so dargestellt, dass Herr Rösler im Bundestag verkünden konnte, "Deutschland geht es gut, den Deutschen geht es gut"...
******a74 Frau
159 Beiträge
Eieiei... dann bestell ich eben nur die Fritten.
Ich glaube, das wäre auch das Problem, wenn man potitisch unkorrekte Wörter ersetzt... in ein paar Jahren wären diese dann auch schon wieder überholt und unkorrekt.
******965 Mann
2.526 Beiträge
@Dornroeschen67
Danke für diesen Beitrag:

Zensur in Deutschland hat einen sehr negativen Beigeschmack. Lasst uns bitte nicht damit anfangen, Worte zu verdrehen. Erklärt sie lieber, dann ist allen geholfen.

Das unterschreibe ich dir nicht zu 100 %, sondern zu 1000 %!

Im Zeitalter der Aufklärung hiess es : Sapere Aude!
Lasst uns Kritikfähigkeit, Motivation, Respekt usw. all diese Eigenschaften lehren und vorleben............
**********aften Frau
7.928 Beiträge
Spannend,
gerade wenn man an Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf Bücher denkt.
Diese - ursprünglich für ihre kranke Tochter erfundenen- Geschichten wurden nämlich im damals ziemlich prüden Schweden erst mal gar nicht veröffentlicht weil dieses rebellische und ungewöhnliche Mädchen so gar nicht zum Wunschbild der damaligen Gesellschaft mit den entsprechenden Erziehungsidealen und Verhaltenskodexen gepasst hat.

Die Pippi Langstrumpf Geschichten waren also schon damals nicht politisch korrekt - wenn auch aus einem völlig anderen Grund *g*

Ich vertraue da auf unsere Kinder - denen man wohl durchaus zutrauen kann zwischen unterschiedlichen Systemen, Zeiten und Ausdrucksweisen zu unterscheiden. Wenn man sich denn die Zeit nimmt mit ihnen darüber zu reden.....
**********aften Frau
7.928 Beiträge
Ach und....
...wenn denn dann schon alles überarbeitet und erneuert werden soll sollte man aus "Lukas" "Emma" vielleicht einen ICE machen und aus ihm selbst einen Hochtechniker, der so einen modernen Zug lenken kann.

Eine alte schwarze Dampflok dürfte unseren Kindern ja auch völlig fremd sein...............
*******na57 Frau
22.186 Beiträge
JOY-Angels 
Aber
die sind nicht politisch inkorrekt ... außer vielleicht die Farbe ... *nachdenk*
******965 Mann
2.526 Beiträge
@leiden_schaften
Jetzt muss ich doch mal schmunzeln............
*****_70 Mann
949 Beiträge
"politische Korrektheit"...
Ein Phänomen, welches allzu gerne in Deutschland zu beobachten ist!
Allzugerne wird darauf geachtet, dass man immer gut überlegen sollte was man sagt oder nicht!

Wer sich nicht daran hält wird ganz schnell in eine „Schublade“ geschoben und ist somit die oder der Böse der Nation!

Da ist es auch nicht wirklich überraschend, wenn bestimmte Begriffe, welche nach Meinung der Verfechter einer „politischen Korrektheit“ unpassend sind durch „neutrale“ Begriffe ersetzt werden sollen.

Allerdings wird bei soviel Übereifer einiges Skurriles übersehen, was den kritischen Beobachter zum Nachdenken anregen sollte:

1.) Dieser Übereifer ist in anderen Ländern weniger bis gar nicht ausgeprägt.
Bsp.: Würde jemanden einen asiatischen Bürger in Deutschland als „Schlitzauge“ bezeichnen, so kann es durchaus passieren, dass ihn ein Verfechter der „politischen Korrektheit“ bezüglich eines solchen Ausspruchs sofort kritisieren würde. In Asien hingegen kann beobachtet werden, dass die Asiaten gerne die Europäer als „Langnasen“ bezeichnen, ohne dieser Bezeichnung eine tiefgründige oder sogar rassistische Bedeutung beizumessen.


2.) Kurioserweise ist es dagegen aber in der Unterhaltung / „Kunst“ dann wiederum möglich solche Bezeichnungen (oder weitaus bedenklichere Äußerungen) zu verwenden und dabei regt sich dann (kein) Mensch wirklich auf:
Bsp.: Die Zeichentrickreihe „South Park“ (ausgestrahlt auf Comedy Central). Typische Äußerungen der Hauptfiguren dieser Zeichentrickserie: „Halts Maul Kyle, du Drecksjude!
Daraufhin Kyle: „Sei doch still Cartman, du fettes Schwein“ - Tja, das ist dann wohl politisch korrekt?! (Und einmal ganz abgesehen von einem Rapper, welcher berühmt und berüchtigt „war“ für seine frauenfeindlichen und menschenverachtenden Texte und trotzdem mit dem „Bambi“ ausgezeichnet wurde (Eklat bei Bambi-Verleihung in Wiesbaden 2011).

3.) Verfechter dieser „politischen Korrektheit“ vergessen dann auch oftmals, dass gleiche Sachverhalte gleich beurteilt werden sollten und, JEDER, welcher sich nicht an „diese Regeln hält“, kritisiert werden sollte oder KEINER. Leider trifft hier aber eher zu: " Ist die Aussage NICHT im Sinne dieser Verfechter, so wird eine Welle der Empörung ausbrechen, ist die Aussage im Sinne dieser Leute, so kann wohl fast alles geäußert werden!“
Bsp.: Eva Herman zu Gast bei Kerners talkshow! Zur Erinnerung: Was sagte Hermanns letztendlich aus? Doch nur: Dass sie sich von rechten Gedankengut explizit distanzierte und, Zitat:
„Wenn man nicht über Familienwerte der Nazis reden dürfe, könne man auch nicht über die
Autobahnen sprechen, die damals gebaut wurden.
Zudem sagte sie, dass man nicht mehr über deutsche Geschichte reden könne, ohne sich zu gefährden. Daraufhin sagte Kerner: "Ich entscheide mich für die anderen drei Gäste und verabschiede mich von Eva Herman."
Wenn aber ein Herr Henryk M. Broder keine Gelegenheit auslässt allgemein über die Moslems und den Islam zu hetzten und JEDEN als Antisemiten und Antizionist bezeichnet, welcher nur im Entferntesten wagt, die Politik Israels in Frage zu stellen, dann ist das wohl politisch korrekt, da sich die Masse zwar erbaulich über die Äußerungen Hermans echauffieren kann und will, aber die Aussagen von einer sehr fragwürdigen Persönlichkeit wie Herrn Broder nicht in Frage stellt!

4.) Zu beachten ist natürlich dann auch in diesem Zusammenhang noch, dass wenn Anhänger dieser „politischen Korrektheit“ der Jugend vermittelt, dass der eine Begriff richtig und somit korrekt ist, der andere Begriff aber nicht, sie dadurch natürlich erziehen in „Schubladen“ zu denken, und somit sie zu „unfreien“ Geistern erzieht! (So nachdem Motto: „Richtig ist das was wir als politisch korrekt bezeichnen – und bitte, das sollte dann auch nicht hinterfragt werden! - Der Rebell ist ein Rebell und kein Terrorist und umgekehrt, wenn WIR das sagen!).

5.) Zudem ist wohl erschreckend, dass sich mittlerweile so mancher fragt ob der Begriff Negerkuss oder Mohrenkopf noch angebracht ist oder lieber stattdessen der Begriff Schookuspokuss verwendet werden sollte, es aber mittlerweile anscheinend ganz normal ist, wenn die Begriffe wie bspw. Titten, Arschgeweih etc. jetzt schon in deutschen Lexika zu finden sind. Es gab Zeiten, da war es bspw. (sofern so ein Thema angesprochen wurde) eher normal den Begriff homosexuell zu verwenden als schwul, da der Begriff schwul doch eher etwas vulgär war - und heute!?
Zu einer Zeit von Goethe, Schiller … hatte die deutsche Sprache noch das gewisse Etwas.
Heutzutage allerdings wird die „unnütze Spielerei, welche eigentlich niemand wirklich benötigt“ als gadget bezeichnet, kleine Programme für mobile technische Geräte werden als „App“ bezeichnet (in den 1980er stand die Abkürzung APP noch für Alan Parsons Project).
Und der Kaffee zum Mitnehmen wird heutzutage zum: „coffee to go“. Na ja, Hauptsache: „Politisch korrekt!“
*******paar Paar
502 Beiträge
@ Katharina "Was die Mohrenköpfe angeht ... man sollte keine Religion draus machen, aber Sprache kann sich verändern und damit auch eine veränderte Weltsicht spiegeln - oder sie möglich machen."

Klar verändert sich Sprache fortlaufend wie im "neudeutsch" gut erkennbar, aber hier verändert sich die Sprache nicht in diesem Sinne, sondern wird "von oben" und ohne eine überwiegende Gesellschaft. verändert.

Doch für mich ist es einfach, diese schaumige Süssspeise heisst bei mir schon längst Dickmann und davon wird man dick, also leiste ich mir selten das Vergnügen. Kinderbücher lese ich nicht, Kinderlieder singe ich auch nicht, Kinder und Enkelkinder habe ich auch nicht...also mache ich Schuft mir das Leben mal wieder viel zu einfach und grins mir einen. *zwinker*

@ Shiva

"Und der Kaffee zum Mitnehmen wird heutzutage zum: „coffee to go“. Na ja, Hauptsache: „Politisch korrekt!“"

Aber Brandgefährlich!! Meine alte Tante, die der englischen Sprache nicht mächtig ist und auch die Brille nicht aufhatte, bestellte in vollem Ernst einen Kaffee Togo...warauf die Bedienung korregierte mit dem Kommentar, dass diese Versprecher bei alten Leuten ja mal vorkommen können. Daraufhin regte sich die Tante furchtbar wegen der Diskriminierung aufgrund ihres Alters auf.

Vor keinem P.C. Vergehen ist man letztlich gefeit.

André *g*
**********aften Frau
7.928 Beiträge
Einen muss ich noch....
die sind nicht politisch inkorrekt ... außer vielleicht die Farbe ...

Die Arbeitsbedingungen von Dampflokführern und den Heizern wären heute ganz sicher inkorrekt.......nach modernem Arbeitsrecht und Lohnstrukturen nicht vertretbar *zwinker*
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